Potdealer sind auch nur Menschen.
High Maintenance ist nicht nur eine Geschichte. High Maintenance sind viele Geschichten. Geschichten über das Leben. Geschichten über Freude und Trauer. Geschichten über Diversität und Gleichheit. Geschichten über Ignoranz und Akzeptanz. Auch, oder gerade weil es die Geschichte über den Alltag eines Grasdealers ist.
Story
Es ist ein simples Prozedere. Ein kurzer Anruf oder eine Textnachricht an „den Typ“, er kommt auf seinem Fahrrad mit seinem Koffer vorbei und der Kunde hat die freie Auswahl aus seinem reichhaltiges Repertoire an „soften“ illegalen Substanzen. Allerdings beschäftigen sich die einzelnen Folgen weder mit Drogen per se, noch steht „der Typ“ tatsächlich im Vordergrund der Geschichte. Viel mehr ist sein Auftauchen meistens der Startschuss für einen Einblick in das Leben des jeweiligen Menschen, den er beliefert. Das verdeutlicht allein die Tatsache, dass wir als Zuschauer nie den Vornamen von „dem Typ“ erfahren. In jeder Folge erleben wir einen Mischmasch aus sehr emotionalen oder trivialen Ereignissen von verschiedenen Menschen. So wie das reale Leben eben auch aus relevanten und unwichtigen Momenten besteht. Als übergreifende Handlung folgen wir aber tatsächlich einer Art Handlungsbogen über „den Typ“. Nachdem er sich bei einem Fahrradunfall den Arm bricht muss er sich beispielsweise um einen Ersatz kümmern. Als Arbeitsunfall kann er diesen ja wohl kaum deklarieren. Einen allzu großen Einblick in sein Privatleben bekommen wir allerdings nicht.
Fazit
Erfrischend zu sehen, dass ein Mensch, der mit Gras dealt, immernoch ein Mensch ist. Die Zuschauer, die das Klischee des abgebrühten Gangsterbosses gewohnt sind, werden hier stark überrascht sein. High Maintenance ist eine Serie, die man nach Feierabend schaut um sich wieder zu erden und die Probleme des Alltags in Relation zu setzen. Eine Serie zum Runterkommen und mit Vorurteilen aufzuräumen. Eine Serie zum Chillaxen.