Spaceballs – oder: jeder braucht einen Möter

Hallo lieber Blog,

es war mal wieder an der Zeit für einen DVD-Abend. Oder eher einen DVD-Nachmittag. Denn bevor es in 28 Years Later ging, haben wir uns gemeinsam noch Spaceballs gegönnt.

Und zwar bei einem dieser Menschen, die riesige Regale vollgestopft mit DVDs haben. Das allein finde ich ja schon immer sehr faszinierend. Dass wir mit Spaceballs aber auch noch einen Film gesehen haben, bei dem es ihm äußerst wichtig ist, dass wir auch die popkulturelle Tragweite des Werkes begreifen, war mir vorher nicht bewusst.

Aber der Film wurde nicht grundlos gewählt – nein, vor Kurzem wurden die Dreharbeiten zur langersehnten Fortsetzung bestätigt. Und wie es die Prophezeiung vorher gesagt hat, sehen wir uns tatsächlich alle in Spaceballs 2 wieder. Auf der Suche nach noch mehr Geld. Möge der Saft mit euch sein.

Lieblingszitate:

„Sie haben hinter meinem Helm darüber gesprochen?“

„Schiff bereit machen für wahnsinnige Geschwindigkeit!“

„Kuckuck, hier bin ich.“

„Gut gemachte Szenenübergänge.“ (Wenn der Film für dich die Review übernimmt)

Dieser Film hat:

  • Mr. Coffee und Mr. Radar (zwei Crewmitglieder, die auf keinem Raumschiff fehlen dürfen)
  • ein wirklich aufwendiges Costume-Design (und offenbar gute Szenenübergänge)
  • einen Möter (alter Meta-Wortwitz – bleibt zeitlos)

Realtalk:

Zum ersten Mal hatte ich Spaceballs vor knapp 13 Jahren geschaut – bevor ich überhaupt irgendeinen Star‑Wars-Film gesehen hatte. Damals fand ich die Gags zwar okay, aber ehrlich gesagt: den Kult hab ich (noch) nicht wirklich verstanden.

Jetzt also der zweite Anlauf (mit ein klein wenig mehr Star Wars Erfahrung) – diesmal mit jemandem, der jeden zweiten Satz leise mitgesprochen hat und mich darauf hingewiesen hat, dass es schon von Respekt zeugt, wenn man es schafft in der Opening Scene nicht zu quatschen (nachdem ich in der Opening Scene angefangen hab zu quatschen). 

Und ich muss tatsächlich sagen, als dann gleich zum Start die Star-Wars-typische Texttafel als Sehtest einfliegt und mir nochmal gezeigt wird, warum ich nie den Anfang von Star Wars Filmen checke, hab ich mich doch sehr abgeholt gefühlt. 

Und bereits ab der angesprochenen Eröffnungsszene zündet das Gagfeuerwerk: visuell, verbal, meta – die Jokes sind trotz Ihres Alters nicht aus der Zeit gefallen und immer noch on point. Ja, bei einigen Szenen lacht man sich schon kaputt, weil die Animation so rudimentär wirkt, aber im Grunde zeugt das von viel Liebe für diesen Film und charmanter Detailverliebtheit, dass man ihn einfach ins Herz schließen muss. Allein wie viel Mühe man sich beim Design der Kostüme gegeben hat, ist bemerkenswert. Dazu kommt noch der unübertroffene Meta-Humor – Star Wars, Alien & sonstige erfolgreiche Franchises werden liebevoll parodiert – und selbst der heute noch sehr präsente Merchandise-Wahn bleibt nicht unkommentiert. Dazu kommen dann noch kreative Gags, die nichts mit anderen Filmen zu tun haben. Ich meine, alle Welt wartet auf fliegende Autos – aber sind wir mal ehrlich: Wo bleibt die Instant Kassette???

Musikalisch feuert Spaceballs ebenfalls aus allen Rohren – von der Titelmelodie bis zu Anspielungen auf „Duel of the Fates“ ist alles dabei, was Star Wars-Herzen höherschlagen lässt. Und dann ist da natürlich Rick Moranis als Lord Helmchen – eine Figur, die Darth Vader durch kindlich-hysterischen Wahnsinn ersetzt und damit zur Blaupause für viele spätere Parodie-Schurken wird.

Im Vergleich zu späteren Parodien, die immer weiter verblödeten, bis sie irgendwann in die „Pute von Panem“ gipfelten, merkt man Spaceballs die tiefe Liebe zur Vorlage an. Allein dass man John Hurt gewonnen hat, um seine ikonische Alien-Szene mit dem Satz „nicht schon wieder“ zu wiederholen, ist ein Geniestreich.

ABER: Jeder Saft hat zwei Seiten. Das weiß man ja. Und so hat auch Spaceballs seine Schwächen. 



Spaß. Im Gegensatz zum Todesstern hat Spaceballs einfach keine. 

Fazit:

Eine liebevolle Blödel-Parodie, über die vermutlich auch George Lucas laut aufgelacht hat. Er fand ja schließlich auch Jar Jar Binks lustig.

Spaceballs

Beitragsnavigation


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert