Schocktober Teil 7 – Zombies nach der Endstation, eine absolute Überraschung und more of the same
Hallo lieber Blog,
Ich hänge meinem Ziel etwas hinterher. Was soll ich sagen, der Alltag hält leider nicht an. Termine, Termine, Termine. Aber was soll man machen – einer muss die Filme ja schauen. Also versuche ich so viel Zeit wie möglich für Filme freizuschaufeln. Glücklicherweise sind in meiner Liste immer wieder Überraschungshits dabei, die meine Motivation erheblich steigern.
Zusätzlich habe ich diesen Monat schon den zweiten Filmabend organisieren können. Zum Glück weiß niemand, dass ich das komplett eigennützig tue, um endlich die Schocktoberliste durch zu bekommen. Zum Glück vergesse ich zwischendurch auch immer, dass ich mir ständig neue Horrorfilme auf die Watchliste setze, so dass die nächsten 5 Oktobers auch bereits durchgeplant sind. So ist das Leben als Movieholic.
Peninsula
Nach dem ersten Teil hatte ich nicht allzu große Erwartungen, was die Fortsetzung angeht. Überraschenderweise hat mich Peninsula aber deutlich besser abgeholt als Train to Busan. Endlich ist die Handlung nicht mehr nur auf einen Zug beschränkt und die Hauptcharaktere sind nicht komplett unsympathische Egozentriker.
Dass der Film offenbar noch nie etwas von Physik gehört hat, störte mich hier ebenso wenig, wie eine Minderjährige, die wie ein Stuntdriver durch CGI-Zombies ballert. Die Zombies stapeln sich schneller als in World War Z, aber die Actionszenen kann man sich geben. Insbesondere wenn hier Zombies zerkloppt werden, macht das schon Spaß.
Allerdings gibt es auch für mich Grenzen. Die sind hier definitiv bei der dümmsten Halbzeitshow aller Zeiten für ein “Sportevent” erreicht, das selbst innerhalb der Welt keinen Sinn ergibt. Gangster, die sich bereichern wollen, sollten sich vielleicht auch bereichern, statt einfach nur “böse” zu agieren. Darüber habe ich mich fast so sehr gewundert, wie über die Autokorrektur meines Handys, wenn ich nach dem Filmtitel suche. Ich weiß noch nicht mal, was ein Penisurlaub sein soll …
One Cut of the Dead
Oh, wie habe ich mich darauf gefreut, richtig über den Film herzuziehen und ihn komplett zu verreißen. All diese tollen schlechten Dinge, die ich schreiben wollte, das schlechte Schauspiel, die schlechten Effekte, das unterirdische Drehbuch – all das kann ich jetzt nicht mehr schreiben. Weil es sich nach der ersten halben Stunde komplett gedreht hat.
Jetzt würde ich gern ein Loblied auf diesen Film singen, wie großartig schlecht das Schauspiel ist, wie großartig schlecht die Effekte und wie hervorragend unterirdisch das Drehbuch – doch auch das kann ich nicht schreiben. Weil es jedem die Freude an “One Cut of the Dead” nehmen würde, wenn ich sagen würde warum.
Also muss ich so vage wie möglich bleiben. Nur so viel: Die Idee ist überragend, am Ende fügt sich alles zusammen und jeder, der ihn noch nicht gesehen hat, sollte ihn sich anschauen – und muss sich vermutlich überwinden, nicht frühzeitig abzuschalten. No shame! Ich verstehe das voll und ganz, aber tut euch selbst den Gefallen und bleibt dran. Es lohnt sich. Für eine Filmerfahrung, die man so schnell nicht wieder erleben wird.
Beetlejuie Beetlejuice
Bei Beetlejuice Beetlejuice habe ich mich wirklich gefragt, wann endlich die Handlung losgeht. Aber dann war zum Glück auch schon Schluss.
Im Großen und Ganzen könnte man den zweiten Teil wohl zusammenfassen. Klar, wenn man den ersten mochte, wird man hier nicht enttäuscht sein. Es gibt zwar keine Bettlakengeister, dafür ist die kleine Gothic-Göre zur paranormalen Geisterjägerin geworden und der optische Charme des Originals ist trotz kleinerer Updates immernoch vorhanden. Leider agiert Winona Ryder irgendwie nur in den ersten 10 Minuten wirklich selbstsicher. Danach spielt sie eine unsichere ledige Mum, die keine eigenen Entscheidungen mehr treffen kann.
Plots sind zu vorhersehbar und enden auf höchst unzufriedenstellende Weise einfach von einem Moment auf den anderen. Dass Willem Dafoe in dem Film war, werde ich morgen vergessen haben. Immerhin gibt’s expressionistische Sets in der Totenwelt, die an die frühen Filmanfänge erinnern, cooles Charakterdesign, das ans Original anknüpft, den Score von Danny Elfman, mit dem man einfach nichts verkehrt machen kann und natürlich Bob. Bitte mehr Bob.
Falls ihr euch ebenfalls fragt, warum es einen Stop-Motion animierten Rückblick gibt und man nicht auf den Schauspieler zurückgegriffen hat, obwohl er noch nicht verstorben ist – lasst diese Frage lieber offen. Denn die Antwort wird euch leider nicht gefallen ….