Schocktober Teil 1 – Infinity Pool und Saw

Hallo lieber Blog,

es ist Herbst. Der Monat, in dem man durch buntes Laub hüpfen kann, Kastanien sammelt und (hier dritten Punkt einfügen, was man im Herbst draußen machen kann – vllt ChatGPT fragen, wenn mir nix einfällt).

Für mich bedeutet der Herbst aber eines:

Drinnen bleiben!

Yes! Endlich kann ich ohne schlechtes Gewissen den ganzen Tag drinnen verbringen, auf Bildschirme glotzen und Chips futtern. Draußen ist eh Bäh-Wetter und die nächsten 3 Monate hab ich dicke Sachen an. Ich mag den Herbst.

Ich muss mich nichtmal in eine Decke kuscheln und Kakao trinken – wobei das natürlich ein netter Bonus ist. Für mich reicht es eigentlich schon, dass der Herbst auch die Gruselzeit einläutet. In den letzten Jahren wurde es meine eigene Tradition im September die “The Sandman” Comic-Reihe weiterzulesen (sehr langsam, damit ich lange was davon hab). Und sobald es auch wirklich unwiderruflich Herbst ist, wird der Horrorcontent ausgepackt!

Dieses Mal steige ich voll in den Schocktober ein. Auf der Liste stehen 32 Filme, für jeden Tag einen (+1, weil ich mich nicht entscheiden konnte). Ein sehr ambitionierter Plan, wenn ich bedenke, dass ich im letzten Jahr ganze 9 Filme geschafft habe. Aber man soll ja große Ziele haben und bisher liege ich ganz gut im Schnitt.

Infinity Pool

Ich bin mit “Infinity Pool” eingestiegen, weil ich ihn seit seinem Erscheinen auf der Watchliste habe und mir damit einen mittelmäßig guten Einstieg versprochen habe. Und Spoiler: Den hab ich tatsächlich auch bekommen. Alexander Skarsgård ist auf einem Urlaubsresort und erfährt, dass auf der Insel Lin Tolqa locker mit der Todesstrafe hantiert wird. Allerdings gilt auch der revised process of doubles act für internationale Besucher und Diplomaten. Was das bedeutet? Er kann tun und lassen was er will, denn für seine Taten wird am Ende ein Duplikat von ihm bestraft. Er hat sich quasi den “The Purge” DLC zugelegt. Doch freu dich nicht zu früh – das gilt schließlich nicht nur für ihn.

Der Film trumpft mit einigen kuriosen Kamerafahrten und generischen Stroboszenen auf, die während meiner Erkältung nochmal besonders reinkicken. Mia Goth verführt, als hätte sie nie etwas anderes gemacht und natürlich gilt der Film als künstlerisch anspruchsvoll. Alle sind auf halluzinogenen Drogen und die expliziten Nachtszenen wurden ja nicht ohne Grund gedreht. Ein guter Film, wenn man wissen will, wie es sich für Einheimische anfühlt, wenn deutsche Touristen auf Malle aufschlagen.

Jigsaw + Spiral aka. Saw VIII + IX

Als nächstes wollte ich meine Saw-Lücke füllen. Nicht, dass mir was gefehlt hätte, aber ich bin ja immernoch ein Komplettionist – wenn es das Wort noch nicht gibt, beanspruche ich es hiermit als mein geistiges Eigentum. Wenn ich etwas anfange, bringe ich es auch zu Ende. Meistens.

Nachdem 2010 mit Saw 3D das „Finale Kapitel“ abgeschlossen wurde, dauerte es immerhin 7 Jahre, bis doch wieder ein weiterer Teil erschien. Genug Zeit, um neue Ideen in das Franchise zu bringen, oder?

Leider nicht. Jigsaw stellt sich als ziemlich maue Fortsetzung heraus. Ketten und Sägeblätter dienen mal wieder als inspirierte Waffen und natürlich wird auch John Kramer wieder ausgebuddelt, obwohl er seit dem 2. (?) Film bereits tot ist. Natürlich schaffen es die „Spielenden“ in letzter Sekunde aus der Falle zu kommen. Zwar nicht unbeschadet, aber die können ja nicht alle nach 5 Minuten sterben. (Hätte dem Film zwar gut getan aber ok.) Der traurige Höhepunkt ist eigentlich, wenn die deutsche Synchronisationsabteilung schon keinen Bock mehr hat und den Internetblog „Jigsaw rules“ – also grob „Jigsaw ist cool“ mit „Jigsaws Regeln“ übersetzt. Welche Regeln? Es werden im gesamten Film keine Regeln erwähnt!!

Naja. Spiral kann dann ja nur besser werden, oder? Chris Rock und Samuel L. Jackson sollen dem angestaubten Franchise wieder Lebenswillen einhauchen. Ähm… Geht so, würde ich mal behaupten. Chris Rock ist der unsympathischste Cop im ganzen Revier – was schon was heißen will, wenn alle anderen korrupt sind. Und Sam Jackson ist eigentlich nur da und möglichst oft Motherf*** zu rufen. Weiß ich jetzt nicht, ob es das ist, was dem Saw Franchise gefehlt hat.

Was zuletzt gefehlt hat, waren einfallsreiche Fallen. Immerhin gibt es die jetzt wieder (auch wenn ich hoffe, dass ich mir das im Vergleich zu „Jigsaw“ nicht nur einbilde). Nacheinander werden Cops in ein Spiel reingezogen, dieses Mal aber von vornherein von einem Nachahmungstäter, der noch nichtmal die typische Dreirad-Puppe ausgepackt hat. Hier sollte also tatsächlich ein „Saw“-Spin-off losgetreten werden. Auch die Inszenierung ist anders: Erst wird das Ergebnis gezeigt und dann in einer Rückblende, was passiert ist. Das macht es für die Zuschauenden zwar ziemlich eindeutig, wer der Täter ist, aber müssen die wissen. Chris Rock guckt immer, als hätte er starke Verstopfung, wenn er nachdenkt, und er bekommt Flashbacks von Ereignissen, die vor 5 Minuten passiert sind. Das extrem unsinnige Finale spricht für sich.

Das soll’s fürs Erste gewesen sein. Aber ich gebe Updates zu den nächsten Schocktober-Filmen.

Schocktober: Mein Horrorfilm-Marathon durch den Herbst

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